Warum Bouldern so gesund ist

Eine junge Person an einer Kletterwand

Das perfekte Ganzkörpertraining

Bouldern liegt voll im Trend! Und das aus gutem Grund: Das Klettern in Absprunghöhe ist das perfekte Ganzkörpertraining, sorgt für Kraft und Ausdauer – und fordert gleichzeitig deine mentale Fitness heraus! Warum das so ist und warum du unbedingt die nächstgelegene Boulderhalle besuchen solltest, erfährst du hier.

  • Bouldern sorgt für effektiven Muskelaufbau
  • verbessert Balance, Körperspannung und Koordination
  • fördert taktisches Denken und Geduld

Was ist Bouldern?

Bouldern ist eine Art des Kletterns, bei der man sich stets in Absprunghöhe befindet – also in ca. zwei bis 4,5 Meter Höhe. Während es beim klassischen Klettern häufig um die erzielte Höhe und die Ausdauer geht, steht beim Bouldern vor allem die Technik auf der gewählten Route und die Kraft im Vordergrund. Aus diesem Grund bewegt man sich bei dieser Kletterart frei an der Wand. Ein Sicherungsseil gibt es nicht, dafür aber weiche Bodenmatten, die den Absprung abfedern. Als Ausrüstung brauchst du nur Sportkleidung, Boulderschuhe (die kannst du in den meisten Hallen ausleihen) und etwas Magnesia – ein weißes Pulver aus Magnesiumcarbonat, das deine Hände trocken hält und damit die Griffigkeit zu erhöhen.

Stärke mit Bouldern deine Muskeln

Da du dich beim Freiklettern voll und ganz auf die Kraft deines Körpers verlässt, ist es ein super Ganzkörpertraining, das deine Muskeln stärkt und dir zu mehr Kraft verhilft! Im Alltag wird besonders unser Oberkörper gerne vernachlässigt: Wir laufen zwar viel, stehen oder fahren sogar Fahrrad – dadurch ist unsere Beinmuskulatur gut mit Bewegung versorgt. Durch Bürotätigkeiten und gemütliche Couchabende gerät der Rest unseres Körpers jedoch häufig in Vergessenheit. Und hier kommt Bouldern ins Spiel:

Training für deinen Oberkörper.

Durch das ständige Greifen, Hochziehen und Festhalten an den Griffen – auch Klettersteine genannt – muss deine Arm-, Schulter-, Brust- und Rückenmuskulatur richtig arbeiten!
Nach den ersten Trainingseinheiten wirst du zwar einen ordentlichen Muskelkater haben, jedoch wirst du genauso schnell merken, wieviel stärker du wirst.

Extra-Tipp:

Was tun bei Muskelkater?

Wenn dir der Muskelkater nicht erspart bleibt, dann gönn dir ein heißes Bad und viel Ruhe. Durch das warme Wasser wird deine Durchblutung gefördert und die Heilung deines Muskelgewebes in Schwung gebracht. Die Ruhe benötigen deine Muskeln zudem, um sich zu regenerieren. Solltest du keine Badewanne haben, helfen auch warme Wickel oder Wärmesalbe.

Mehr Balance und bessere Koordination

Auch deine Balance profitiert vom Klettersport! Um eine Route erfolgreich hinter dich zu bringen, musst du immer in Balance bleiben und dich auf den teils schmalen und rutschigen Griffen halten. Deine Koordination wird sich ebenfalls verbessern: All deine Muskeln und dein Gehirn werden beim taktischen Klettern zum eingespielten Team.

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So erreichst du deine Ziele

An der Boulderwand befinden sich verschiedenfarbige Griffe. Ziel ist es, eine Route lediglich mit den Griffen einer Farbe und der Wandstruktur zu bewältigen. Den Farben sind zudem unterschiedliche Schwierigkeitsgrade zugewiesen – von Beginner bis Fortgeschritten.
Durch die Herausforderung, nur die vorgesehenen Griffe zu verwenden, kommt es nicht nur auf den richtigen Krafteinsatz, sondern vor allem auch auf dein taktisches Geschick an. Während du an der Wand hängst, musst du gut überlegen, welche Bewegung du als nächstes machst und wie du dich optimal von Griff zu Griff hangelst.

Taktisches Geschick – in der Halle und im Büro

Das Meistern der Klettermanöver fordert deine Gehirnwindungen heraus!
Du musst dir gut überlegen, welchen Zug du als nächstes machst – ähnlich wie beim Schach. Auf spielerische Weise kannst du so deine Geduld, aber auch deine Problemlösungskompetenz verbessern.

Deine Übung in der Freiklettertechnik verschafft dir sogar im Alltag viele Vorteile.

Durch das Gehirntraining beim Bouldern kannst du im Job und im Privatleben taktische Entscheidungen leichter abwägen, bist selbstbewusster und geduldiger.

Wenn du mal in einem Stimmungstief hängst, greif lieber zum Kletterstein statt zur Schokolade:

Denn eine Studie der Uni Erlangen hat bewiesen, dass Bouldern sogar bei der Behandlung von Depressionen helfen kann. Das Gehirn ist beim Sport ständig in Beanspruchung und Boulderer denken nur über das Hier und Jetzt nach. Dank Routen, Bewegungsabläufen und der Suche nach den richtigen Griffen ist im Kopf kein Platz für düstere Gedanken.

Mehr Selbstvertrauen durch Sport.

Die Tatsache, dass du ohne Sicherung unterwegs bist, hat positive Auswirkungen auf deine mentale Fitness: Mit dem Wissen, voll auf dich allein gestellt zu sein, lernst du, Verantwortung zu übernehmen und auf dein Innerstes zu hören. Auch dein Ehrgeiz und dein Durchhaltevermögen werden ordentlich angespornt.
Du setzt dir Ziele, machst einen Plan, wie du sie erreichst – und ziehst es durch!

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So startest du als Boulder-Beginner voll durch.

Wenn du noch nie zuvor an der Wand einer Kletter- oder Boulderhalle hingst, dann haben wir hier einige Tipps für dich, um optimal auf deine neue Lieblingssportart vorbereitet zu sein:

  1. Schau bei anderen ab
    Beim Bouldern ist Abgucken erlaubt! Schau dir an, wie erfahrene Kletterer die Routen meistern, welche Züge sie machen und welche Bewegungsmöglichkeiten es gibt. An leichteren Routen kannst diese dann einfach nachahmen und so deine Fähigkeiten verbessern.
  2. Boulder in der Gruppe
    Zwar eignet sich Bouldern super als Individualsport, doch auch in der Gruppe macht dieser Sport richtig Spaß! Gemeinsam könnt ihr die besten Routen ausfindig machen und während du an den Griffen hängst, können dir die anderen Tipps zurufen. Besonders für den Einstieg kannst du so viel schneller Erfolge verbuchen.
  3. Bereite dich vor
    Wie bei jedem Sport solltest du auch beim Bouldern das Aufwärmen nicht vernachlässigen. Durch Übungen wie Seilspringen, Dehnübungen, Kniebeugen oder Liegestütz bringst du eine Durchblutung in Schwung und wärmst deine Muskeln vor. Dein Körper wird es dir danken: Der Muskelkater am nächsten Tag fällt so bestimmt viel harmloser aus.
  4. Lern die Regeln kennen
    Auch wenn es beim Bouldern viel um selbstbestimmte Abläufe und Kreativität geht, gibt es dennoch einige Regeln zu befolgen. So solltest du beispielsweise immer die von dir benutzen Griffe reinigen oder beim Abspringen erstmal einen Blick nach unten werfen, um zu sehen ob alles frei ist. Viele Boulderhallen stellen einen Regelkatalog zusammen – lies ihn dir gut durch, dann kann nichts schiefgehen.
6 Kommentare:
  • Sehr guter Beitrag. Ich gehe auch gerne bouldern, einfach weil man sich da schön verausgaben kann und auch mal den Körper durchstrecken kann. Selbst mit Ergonomie am Arbeitsplatz fühle ich mich abends nen halben Meter kleiner. Da ist es gut, wenn ich mich da wieder austoben kann 🙂

  • Die Gefahren – vor allem für Untrainierte / Anfänger – wurden hier leider unterschlagen
    Überlastung der RIngsehnen der Finger(!) und überdurchschnittlich viele Verletzungen der Fuß-Knöchel beim Absprung aus 3-4m Höhe am Ende des Boulders.

    • Hallo Micha,
      du hast Recht, das Bouldern birgt – wie fast jede Sportart – ein gewisses Verletzungsrisiko. Sofern man sich an einige Regeln hält, sind diese Risiken aber nicht größer als bei anderen Sportarten.
      1) Unbedingt aufwärmen, bevor es an die Wand geht. Der Körper muss auf die sportliche Betätigung vorbereitet werden. Viele Verletzungen entstehen, weil Sportler sich vorab nicht ausreichend aufgewärmt haben.
      2) Als Anfänger gilt: Langsam einsteigen. Das freie Klettern in geringer Höhe verlockt dazu, die eigenen Fähigkeiten zu über- und das Thema Sicherheit zu unterschätzen. In professionell betriebenen Boulderhallen sind die Boulder-Routen in verschiedene Schwierigkeitsgrade unterteilt, so dass man sich als Anfänger einfache Routen aussuchen kann. Zudem bieten Boulderhallen oft auch Kurse für Einsteiger an. Dabei lernt man nicht nur, ein Gefühl für die Wand zu bekommen, sondern man kann auch unter Anweisung eines Trainers das „richtige“ Fallen üben.
      3) Nicht überfordern: Wenn man ein bisschen auf seinen Körper hört, merkt man schon, wann es an der Zeit ist, aufzuhören. Gerade wenn man schon ziemlich ausgepowert ist, erhöht sich das Risiko für Verletzungen.

      Wenn man das beherzigt, ist beim Bouldern schon viel gewonnen.

      Viele Grüße vom Social Media-Team der KNAPPSCHAFT

      • Ich würde vor allem aus unfallstatistischen Gründen eher das Klettern empfehlen. Aufregend / erlebnisorientiert ist definitiv beides! 🙂

  • Ich bin weibl. 59 Jahre alt und habe zwar abgenommen aber immer noch 15 kg zuviel auf den Rippen.
    Dank einer Freundin, die schon lannge Zeit bouldert , habe ich mich vor einigen Tagen zum ersten Mal getraut zu bouldern.
    Es hat mir richtig Spaß gemacht und mein Körper fühlte sich danach richtig gut an. Muskelkater am nächsten Tag war vorhersehbar, hielt sich aber in Grenzen.
    Im Sommer gehe ich meist Wandern, aber jetzt habe ich einen tollen neuen Sport für den Winter oder für schlechtes Wetter .

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